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Vergleich von Dropshipping zu Amazon FBA: Marketinghebel & mögliche Traffic-Channels

Vergleich von Dropshipping zu Amazon FBA: Marketinghebel & mögliche Traffic-Channels

Für viele junge Gründer, die sich ein Unternehmen im Bereich Handel mit physischen Produkten aufbauen möchten, stellt sich die Frage, ob Dropshipping oder Amazon FBA eine lukrativere Möglichkeit für den Start ist. Bei Dropshipping handelt es sich um den Verkauf von Produkten über einen Online-Shop, die man erst beim Großhändler einkauft, wenn eine Bestellung vom Kunden eingeht. Das bedeutet, man hat kein eigenes Lager, ist vom logistischen Prozess abgekoppelt und kann ohne viel Startkapital ein großes Produktsortiment anbieten. 

 

Bei Amazon FBA handelt man mit Produkten, die man individuell produzieren lässt, bei Amazon einlagert und über den Amazon Marktplatz verkauft. Man muss sich also um keinen eigenen Shop kümmern, bekommt individuelle Marketingmöglichkeiten und hat Zugriff auf Millionen von Kunden, die Amazon als Marktplatz vertrauen. Im Gegenzug dauert es von der Produktfindung bis zum Launch etwas länger und man bindet Kapital an physische Waren, was starke Auswirkungen auf den Cashflow hat. 

 

Bei beiden Strategien gilt jedoch, dass das richtige Marketing maßgeblich über den Erfolg des Unternehmens entscheidet. Wenn man sich für eine Möglichkeit entscheidet, sollte man diese Entscheidung nicht anhand des kurzfristigen Aufwands, sondern dem langfristigen Potenzial im Verhältnis zur investierten Arbeit treffen. In den zwei nächsten Abschnitten geht es darum, wie sich das Marketing auf Amazon FBA vom Dropshipping Marketing unterscheidet und mit welcher Strategie im Verhältnis zur investierten Arbeit, langfristig mehr erreicht werden kann.  

Marketinghebel & Traffic-Channels im Dropshipping 

Als Dropshipping Händler baut man unter einer eigenen Domain einen Shop auf, der sich nach Außen hin nicht von anderen Shops unterscheidet. Man hat also keine bestehenden Kunden, die der Plattform bereits vertrauen, im Gegenzug aber alle Möglichkeiten des Online-Marketings. Da man Kunden erst zum Kauf überzeugen muss und zu Beginn noch überhaupt keine Sichtbarkeit hat, kann auf gutes Online-Marketing nicht verzichtet werden. 

 

Je nach Kapital und Wissensstand eignen sich unterschiedliche Möglichkeiten, die im Shop angebotenen Produkte zu bewerben. Je einzigartiger die Produkte sind, desto einfacher fällt die Vermarktung. Besonders kostengünstig und langfristig effizient sind die Methoden des Content-Marketings. Das bedeutet, man produziert Inhalte über die wichtigsten Themen seiner Nische und generiert so neue Kunden. Geeignete Kanäle sind z.B. ein Blog, ein YouTube-Kanal oder Instagram. 

 

Eine kurzfristigere Möglichkeit, die sich langfristig aber stark skalieren lässt, ist Paid Advertising, also das Schalten von bezahlten Werbeanzeigen. Facebook und Google sind dabei die relevantesten Anlaufstellen. Das Prinzip funktioniert so, dass man auf bestimmten Plattformen individuelle Werbeformate schaltet (z.b. Banner auf Websites, Videos auf YouTube oder Bilder auf Instagram) und je nach Einstellung z.B. pro Klick einen bestimmten Betrag bezahlt. 

 

Der Nachteil daran ist, dass man Kunden mit einer Werbeanzeige vom Kauf eines Produktes überzeugen muss, obwohl diese gerade auf einer ganz anderen Seite unterwegs sind. Das führt zu relativ hohen Werbeausgaben, besonders, wenn die Anzeigen noch nicht optimiert sind oder man ohne das nötige Fachwissen Werbung schaltet. Ein großer Vorteil eines eigenen Online-Shops ist, dass man wirklich alle Möglichkeiten im Online-Marketing zur Verfügung hat, was besonders langfristig sehr viel Potenzial bietet. 

Marketinghebel & Traffic-Channels bei Amazon FBA 

Natürlich stehen einem auch bei Amazon FBA die oben genannten Möglichkeiten zur Verfügung. Externen Traffic sollte man aber erst in Erwägung ziehen, wenn innerhalb von Amazon alle Möglichkeiten ausgenutzt wurden, denn dort steckt das meiste Potenzial. Im Gegensatz zu Dropshipping verkauft man sein Produkt auf einem Marktplatz, der alleine auf der deutschen Seite rund 500 Millionen Besucher pro Monat verzeichnet. Das Beste daran ist, dass man diese Besucher nicht mehr zum Kaufen überreden muss, da sie die Kaufabsicht bereits mitbringen. Wenn man also innerhalb von Amazon Werbung schaltet, geht es nur um Sichtbarkeit zu den relevanten Suchbegriffen. 

 

Der erste wichtige Marketinghebel, um mit Amazon FBA erfolgreich zu werden, ist ein SEO-Optimiertes und optisch ansprechendes Listing mit professionellen Fotos. Selbst die beste Marketingmethode wird schlecht konvertieren, wenn der Algorithmus nicht erkennt, worum es sich bei dem Produkt handelt oder die Konkurrenz deutlich bessere Produktfotos hat. Bevor man sich also um seine Kampagnen kümmert, sollte man sein Angebot erstmal zu 100 % optimieren, um es überhaupt relevant für Werbung zu machen. 

 

Neben den SEO-Möglichkeiten bewirbt man seine Produkte auf Amazon hauptsächlich mit PPC. Hierbei handelt es sich um Amazons internes Werbeprogramm, mit welchem man einzelne Angebote zu bestimmten Keywords ganz oben in den Suchergebnissen oder unter anderen Listings platzieren kann. Der große Vorteil an PPC ist, dass man auch als neues Produkt auf den ersten Platz der Suchergebnisse katapultiert wird und somit direkt Verkäufe erzielt. Da nur das Produkt beworben wird, also die Werbeanzeige nicht gestaltet werden kann, sind die oben genannten Listing-Voraussetzungen so wichtig. 

 

Registrierte Marken haben noch mehr Möglichkeiten, um ihre Marke bzw. einzelne Produkt zu bewerben. Dazu gehören u.a. Banner-Ads, Video-Ads und Display-Ads. Die Anzeigen leiten den Kunden dann entweder wieder zu einem einzelnen Produkt oder auf den Brand-Shop der Marke. Ein Brand-Shop ist eine simpel gestaltete Shopseite innerhalb von Amazon, auf der Marken ihre Produkte und weitere Informationen präsentieren können. 

 

Vergleicht man Dropshipping mit Amazon FBA, ist der Einstieg zwar günstiger, erfordert aber viel Zeit, Einarbeitung und nötiges Fachwissen in deutlich mehr Bereichen. Der Vertrieb mit Amazon ist überschaubarer, erfordert aber mehr Startkapital durch den Einkauf von physischen Produkten. Bei der Frage, welche Strategie sich besser für einen eignet, sollte man sich vor allem fragen, was man langfristig sein möchte: Der Vermittler von einem großen Warensortiment? Oder der Besitzer einer eigenen Marke mit individuellen Produkten?