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Finanzierungsstrategie – Wie bekommt man als Start-up einen Bankkredit?

Finanzierungsstrategie

Finanzierungsstrategie – Wie bekommt man als Start-up einen Bankkredit?

Den Traum von Unabhängigkeit durch ein eigenes Unternehmen haben sicher viele Menschen. Man erhofft sich mehr finanzielle sowie persönliche Freiheit und hegt den Wunsch, die eigenen Ideen zu verfolgen statt stumpfsinnig diktierte Aufgaben abzuarbeiten. Hat man erstmal eine gute Idee, stellt sich die Frage, die viele Gründer schnell das Handtuch werfen lässt: Mit welcher Finanzierungsstrategie finanziere ich mein Unternehmen? Da denkt man zuerst an den Bankkredit, doch der ist für Start-ups schwer zu bekommen. Warum das so ist und wie es doch gelingen kann, erfahrt Ihr im folgenden Artikel.

So finanzieren Gründer ihr Start-up

Im Gründungsmonitor befragt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) jährlich 50.000 Personen, wovon durchschnittlich 800 im letzten Jahr ein Startup begonnen haben. Die repräsentative Umfrage von 2015 kam zu dem Schluss, dass Gründer im Jahr 2014 im Durchschnitt 9.100 € Kapital eingesetzt haben, wovon  gut die Hälfte aus einer externen Finanzierung stammt.

Allerdings greift nur etwa jeder fünfte Gründer darauf zurück – der überwiegende Teil nutzt eigene Sach- und Finanzmittel. Für diejenigen, die aber nicht umhin kommen, sich anderweitig mit der nötigen Liquidität zu versorgen, ergibt sich die Frage, wer sie zur Verfügung stellen soll. Neben Venture Capital Gesellschaften, Business Angels und anderen Arten der Finanzierungsstrategie, treten auch Banken auf den Plan. Doch diese tun sich mit einer Finanzierung von Start-ups für gewöhnlich schwer.

Wo liegt das Problem bei Banken?

Laut Gründungsmonitor stellt unter anderem der anfänglich meist geringe Kapitalbedarf ein Problem dar. Denn Mikrokredite sind für Banken aufgrund von hohen Fixkosten für Kreditprüfung und -pflege eher unattraktiv. Zudem birgt ein Startup – wie jeder gescheiterte Gründer weiß – auch ein hohes Risiko. Denn etwa 90 Prozent der Gründungen erreichen nicht den ersehnten Erfolg, sondern verschwinden in der Versenkung.

Das bedeutet: Banken haben schlicht Angst, dass die Kreditsumme am Ende nicht vollständig zurückgezahlt werden kann. Also ist es an Euch, den Banken möglichst plausibel darzustellen, dass Ihr der Diamant seid, dass Ihr zu den erfolgreichen zehn Prozent gehören werdet. Dafür ist es wichtig, die Kriterien der Banken zu kennen.

Das wollen Banken von Gründern

Geringes Risiko

Befragungen von Banken hinsichtlich der Finanzierungsstrategie von Start-ups haben ergeben, dass sie durchaus bereit sind, Neugründungen zu unterstützen. Doch das Risiko sollte trotzdem überschaubar sein. Wichtig, um den Banken Sicherheit zu vermitteln, ist daher eine genaue Marktanalyse.

Zeigt Euren potenziellen Geldgebern genau auf, wie groß Euer Markt ist und warum sich Kunden für Euch bzw. Euer Produkt entscheiden sollen. Darauf solltet Ihr im Businessplan ausführlich eingehen und je glaubhafter Ihr das macht, desto höher sind letztlich Eure Chancen. Wie das geschehen kann, erfahrt Ihr später.

Frühzeitiges Erreichen der Gewinnschwelle

Ein weiterer wichtiger Punkt für Banken ist, dass Gewinne in absehbarer Zeit erreichbar sind. Hierbei sprachen Banken von einem Horizont von sechs bis zwölf und in seltenen Fällen sogar 18 Monaten. Unisono antworteten Banken, dass Start-ups mit einer sehr langen Forschungs- und Entwicklungszeit schlechte Chancen auf einen Bankkredit haben.

Denn in diesen Fällen lässt sich nur schlecht abschätzen, ob die Bemühungen überhaupt Früchte tragen werden und wie viel Zeit tatsächlich für die Entwicklung benötigt wird. Solche Unternehmen sind also zunächst auf andere Arten der Finanzierungsstrategie angewiesen und können erst in der Markteintrittsphase mit einem Bankkredit rechnen.

Sicherheiten und Bürgschaft

Um Banken ein Gefühl von Sicherheit zu geben, sollten mindestens zehn bis 20 Prozent der angedachten Kreditsumme aus Eigenmitteln eingebracht werden. So wollen Banken der Moral-Hazard-Problematik Rechnung tragen. Mit anderen Worten: Ein Scheitern der Unternehmung  soll nicht nur dem Kreditinstitut sondern auch dem Gründer wehtun.

Zudem können natürlich auch Sachsicherheiten eingebracht werden. Doch darüber verfügen Gründer in der Regel noch nicht. Das ist zwar nicht direkt ein K.O.-Kriterium, wie die Befragung auch ergeben hat, aber hilfreich sind sie dennoch. Abhilfe könnte eine private Bürgschaft schaffen, doch wenn das Unternehmen insolvent wird, leidet dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Beziehung zum Bürgen. Eine gute Alternative stellen daher Bürgschaftsbanken dar.

Bevor man den Gang zum Kreditinstitut antritt, um Finanzmittel einzuwerben, sollte man die Bürgschaftsbank im Bundesland des geplanten Standortes aufsuchen. Dort ist eine Bürgschaft ohne Bank zu beantragen, damit man sich damit auf die Suche nach einer geeigneten Hausbank machen kann. Denn im Falle eines Bankrotts und dem damit verbundenen Kreditausfall würden die Bürgschaftsbanken, je nach Bundesland,  bis zu 80 Prozent der Kreditsumme tragen.

Das erleichtert den Hausbanken die Kreditentscheidung enorm, da deren Risiko dann deutlich geringer ausfällt. Scheitert Ihr mit Eurer Unternehmung aber doch, dann ist Bürgschaftsbank Eure neue Gläubigerin. Sie wird versuchen, mit Euch Vereinbarungen zu treffen, damit Ihr Euren Verpflichtungen trotzdem nachkommen könnt. Das heißt der Rückzahlungszeitraum wird in der Regel erhöht, sodass Ihr monatlich oder quartalsweise eine geringere Last zu tragen habt.

Doch natürlich wird eine Bürgschaftsbank nicht ohne weiteres für Euch in Presche springen. Sie möchte eine möglichst hohe Sicherheit haben, dass die Bürgschaft gar nicht in Anspruch genommen wird. Das bedeutet, auch diesem Institut müsst Ihr glaubhaft versichern, dass Euer Vorhaben einen hohen Aussicht auf Erfolg hat und auch da kommt wieder der Businessplan ins Spiel.

Der Businessplan ebnet den Weg

Wer also einen Bankkredit haben möchte, der kommt um einen soliden Businessplan nicht herum, denn dies ist Euer Türöffner. Je besser, in sich schlüssiger und detaillierter er ausgestaltet ist, desto höher werden Eure Chancen auf Finanzierung mithilfe klassischer Banken sein. Auch Euch selbst wird dies helfen, denn möglicherweise fallen Euch Schwachstellen Eures Konzeptes auf.

Hier sollte auf jeden Fall richtig viel Zeit investiert werden, denn der Businessplan inklusive einer Drei-Jahres-Finanzplanung gehört zu den Unterlagen, die Banken oft schon vor einem persönlichen Gespräch sehen möchten. Stellt also möglichst anschaulich, verständlich und interessant Eure Idee sowie den Markt dafür dar.

Außerdem sind Wettbewerber und das Geschäftsmodell ein wichtiger Punkt. Bei der Erstellung des Businessplans solltet Ihr Euch unbedingt Hilfe von Experten suchen. Der Businessplan spielt also eine essentielle Rolle und wir zeigen Euch im Folgenden genauer, worauf es den Banken ankommt. Natürlich sind alle zehn Kapitel von Bedeutung, doch aus unserer Sicht sind die Executive Summary, die Geschäftsidee, das Marketing-Konzept und die Finanzplanung für Banken besonders wichtig. Auf diese vier Kapitel gehen wir daher genauer ein.

Executive Summary

Der erste Abschnitt des Businessplans stellt das Kondensat Eurer Planungen dar. Er soll den Leser, also die Bank, zum Weiterlesen motivieren. Schildert Ihr Euer Vorhaben nicht spannend genug oder zu unrealistisch, wird Euer Antrag wahrscheinlich abgelehnt, ohne dass der gesamte Businessplan gelesen wurde. Ihr solltet also auf maximal zwei Seiten prägnant und verständlich Eure Idee umreißen und auf die Besonderheit des Projekts eingehen.

Was soll gerade Euch von anderen abheben? Außerdem müsst Ihr aufzeigen, auf welchem Markt Ihr Euch bewegen wollt und warum dieser attraktiv ist. Welche Eigenschaften hat er? Auch die Strategie spielt eine wichtige Rolle. Wie wollt Ihr vorgehen und welche Meilensteine sind kurz- und mittelfristig zu erreichen. Besonders wichtig für Banken sind natürlich die Finanzen.

Wie sieht Eure Dreijahresplanung aus? Wie hoch ist Euer Kapitalbedarf und wie werden sich die wichtigsten Kennzahlen voraussichtlich entwickeln? Und letztlich seid Ihr selbst und Euer Team von großem Interesse. Besitzt Ihr überhaupt die fachlichen und betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten, um ein Unternehmen zum Erfolg zu führen?

Für zwei Seiten ist das eine Menge Stoff, der hier Eingang finden soll. Umso mehr kommt es auf klare und kurze Formulierungen an, die den Kern der Sache treffen. Achtet dabei unbedingt auf eine realistische Sprache und versprecht nicht das Blaue vom Himmel. Damit in sich alles stimmig ist, sollte die Executive Summary erst nach intensiver Erstellung der übrigen Kapitel des Businessplans erfolgen.

Geschäftsidee: Euer Produkt bzw. Eure Dienstleistung

Ein zentraler Punkt, der in der Executive Summary bereits in Kürze beschrieben wurde, ist die Geschäftsidee. Hier soll näher ausgeführt werden, was diese beinhaltet. Das heißt, welches Produkt bzw. welche Dienstleistung wollt Ihr anbieten? Achtet auf eine verständliche Sprache, da der Kreditbearbeiter sicher kein Experte in Eurem Tätigkeitsfeld ist. Nur so kann er auch die Sinnhaftigkeit Eurer Idee einschätzen.

Macht insbesondere klar, warum man Euer Produkt bzw. Eure Dienstleistung einem bzw. einer bereits bestehenden vorziehen sollte. Denn darauf wird besonders viel Wert gelegt. Außerdem solltet Ihr auch auf Service, Garantien und weitere Aspekte eingehen, die die Attraktivität des Produktes bzw. der Dienstleistung steigern. Bietet Ihr beispielsweise individualisierte Lösungen an, dann können diese ein echter Benefit für Eure Kunden sein.

Wenn der Nutzen erfasst wurde, stellt sich unmittelbar die Frage, wer denn der Nutznießer sein soll, sprich: der Kunde. Beschreibt also bei dieser Gelegenheit die aus dem Nutzen abgeleitete Zielgruppe und charakterisiert sie kurz. Denn ohne Kunden kein Geschäft also auch ein kein Kredit. Da auf dieses Thema im Kapitel Markt und Wettbewerb gesondert eingegangen wird, ist ein anschließender Verweis darauf angebracht.

Marketing und Vertrieb

Die Bank muss außerdem überzeugt sein, dass Ihr – so genial Eure Geschäftsidee auch sein mag – überhaupt in der Lage seid, Eure potenziellen Kunden zu erreichen. Hierbei kommt das Marketing ins Spiel und stellt somit einen essenziellen Bestandteil der Unternehmung dar.

Hierbei kommen die vier Aspekte Product, Price, Place und Promotion  – die vier P’s – ins Spiel. Ihr müsst also ausführlich darlegen, wie Ihr das Produkt der Zielgruppe zu welchem Preis in welchem Gebiet an den Mann bringen wollt.

  • Werdet Ihr nur Kunden in Eurer Stadt, Eurem Bundesland oder im gesamten Bundesgebiet ansprechen?
  • Wie viel wollt Ihr verlangen und wie kommt dieser Preis zustande?
  • Kalkuliert Ihr wettbewerbs-, nachfrage- oder kostenorientiert?

Wahrscheinlich wird es ein Mix aus allen drei Strategien werden, denn man sollte nur so viel verlangen wie der Kunde zu zahlen bereit ist, man sollte bei vergleichbarer Leistung nicht teuer als die Konkurrenz sein und natürlich müssen die Kosten gedeckt sein. Auch auf Rabatte, Finanzierungsstrategie, sowie Zahlungs- und Lieferbedingungen muss an dieser Stelle eingegangen werden. Denn dieser Punkt wird in der Liquiditätsplanung eine Rolle spielen.

Finanzplanung – Finanzierungsstrategie

Außerordentlich hohe Aufmerksamkeit wird Eure Finanzplanung erfahren. Hierbei müsst Ihr einkalkulieren, was genau Ihr an Investitionsgütern benötigt. Dieser Teil ist vermutlich noch am leichtesten, da problemlos zu recherchieren ist, wie teuer Euch Büroausstattung, Maschinen, Geräte und der Bedarf an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zu stehen kommen. Es stellt sich also zunächst die Frage, wie hoch Euer Kapitalbedarf anfangs ist.

Schwieriger gestaltet sich die Umsatzplanung, denn hier müssen zahlreiche Annahmen getroffen werden, die valide sein müssen. Hier haben Banken in der Regel schon einen guten Einblick und den müsst Ihr Euch ebenfalls verschaffen. Dafür sind Marktanalysen beispielsweise in Form von Befragungen nötig. Ihr müsst aber auch vergleichbare Unternehmen genau unter die Lupe nehmen, um Anhaltspunkte zu bekommen.

Wenn Ihr beispielsweise ein Restaurant eröffnen wollt, dann lässt sich anhand der Konkurrenz ganz gut schätzen, wie viel Umsatz pro Tag je Tisch möglich ist. Bei anderen Unternehmungen ist schon mehr Kreativität gefragt, um Anhaltspunkte für Eure Planung zu erhalten. Da die Umsatzplanung vielen Variablen unterliegt, sind zwangsläufig Szenarioanalysen anzufertigen. Mit drei alternativen Umsatzschätzungen seid Ihr hier gut aufgestellt. So könnt Ihr auch feststellen, ob Ihr im WorstCase unterhalb des Break-Even Points agiert.

Kostenplanung

Denn vom geplanten Umsatz sind natürlich die laufenden Kosten abzuziehen. Diese lassen sich durch das Einholen von Angeboten bei Lieferanten und Immobiliengesellschaften recht gut prognostizieren. Auch Abschreibungen dürfen hier nicht vergessen werden, denn natürlich wird während der drei Jahre, die die Finanzplanung umfassen sollte, auch Kapitalstock aufgezehrt.

Vergesst auch eigene Lebenshaltungskosten nicht, denn auch Ihr müsst während der Anlaufphase essen und Miete zahlen. Und natürlich wird Euch der ersehnte Bankkredit monatlich Geld für Zins und Tilgung kosten. Auch dies muss berücksichtigt werden. Nach dem Erfassen der laufenden Kosten, können dann die üblichen Kennzahlen wie Deckungsbeitrag pro Tag ermittelt und auf Monat und Jahr hochgerechnet werden.

Auch eine vorläufige Gewinn- und Verlustrechnung, sowie eine Liquiditätsplanung gehören zu einem vollständigen Finanzplan dazu. Hierbei sind Zahlungsfristen und mögliche Zahlungsausfälle adäquat zu berücksichtigen. Auch hier sollten die Annahmen verifiziert werden. Andernfalls wird Euch der Kreditprüfer sofort die Frage stellen, was passiert, wenn mehr Kunden ihre Rechnung nicht begleichen können. Wenn Ihr hier aber mit Erfahrungswerten aus der Branche gerechnet habt, steht das Ganze auf einem sichereren Fundament.

Die Meilenstein – Finanzierungsstrategie

Zuallererst musst Du dich fragen, wie viel Geld Du für deine Gründung überhaupt benötigst – und wann. Darauf aufbauend kannst du dann eine Finanzierungsstrategie entwickeln.

Eine erfolgreiche Finanzierungsstrategie wird an das Erreichen von sogenannten Meilensteinen gebunden: Zu Beginn erhältst du so viel Geld, wie du benötigst. Jedes Mal, wenn Du dann einen weiteren Meilenstein erreichst, startest Du eine neue Finanzierungsrunde.

Beispiele für Meilensteine:

  • Die Entwicklung eines Prototypens.
  • Die Markteinführung des Produktes.
  • Kunden testen die Betaversion.

Sobald Du einen Meilenstein erreicht hast, wird dein Unternehmensrisiko verringert. Dann startest Du eine neue Finanzierungsrunde, in der Du genug Geld einsammelst, um den nächsten Meilenstein zu erreichen. Und so geht es immer weiter.

Die Finanzierungsstrategie immer an Meilensteine des Unternehmens zu binden bringt viele Vorteile – sowohl für die Investoren als auch die Unternehmer: Für den Investor ist es vorteilhaft, da er bei Unternehmensschwierigkeiten nicht mehr Geld als notwendig investiert hat. Aus der Gründersicht ist es von Vorteil, da die Investoren mehr Geld in das Unternehmen stecken werden, wenn pünktlich und sicher die Meilensteine erreicht werden.

Das Konzept der Meilenstein- Finanzierungsstrategie baut darauf, dass bei Erreichen eines Meilensteins das Risiko minimiert wird und der Unternehmenswert ansteigt.

Daher erfolgt die Finanzierung in einzelnen Runden. Hier eine Beispiel-Entwicklung:

  1. Runde: Bau eines Prototypens zum Nachweis der entwickelten Technologie.
  2. Finanzierungsrunde: Zwei leitendende Angestellte im Unternehmen, Erstellung eines Business Models, das verdeutlicht, wie das Unternehmen die Investoren bezahlen wird, und Markteinführung des Produktes.
  3. Runde: Das Produkt wird entweder vollständig verändert, da die Marktresonanz negativ ausgefallen ist oder nur entsprechend der Bedürfnisse angepasst.

Unternehmen gehen entweder bereits nach der Dritten, oder erst nach der vierten Finanzierungsrunde an die Öffentlichkeit. Die vierte Runde ist oftmals eine Mezzanine-Finanzierung.

Die Meilenstein – Finanzierungsstrategie bringt jedoch auch nicht nur Vorteile für die Unternehmen mit sich: Der Gründer muss dauerhaft um sein Geld kämpfen und bekommt immer nur so viel, dass er den nächsten Meilenstein erreichen kann.

Professionelle Investoren rechtfertigen diese enge Finanzkontrolle mit dem Hinweis, dass die Arbeit der Unternehmer dadurch effizienter wird. Ein Gleichgewicht muss hergestellt werden: Auf der einen Seite muss genug Geld zur Verfügung stehen, damit das Unternehmen arbeiten kann, aber auf der anderen Seite darf auch nicht zu viel Geld überlassen werden, sodass der Unternehmer undiszipliniert arbeitet.

Bei dieser Finanzierungsstrategie zählt besonders eins: Der Unternehmer muss dazu bereit sein, immer um sein Geld zu kämpfen!

Kreditantrag: Der Gang zur Hausbank

Nachdem das Herzstück des Kreditantrags in mühevoller Kleinarbeit angefertigt wurde und damit gegebenenfalls sogar eine Bürgschaft eingeholt werden konnte, steht der Gang zur Hausbank an. Für Gründer eignen sich die Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie die der Förderbanken der einzelnen Bundesländer. Dies hat den Vorteil, dass diese bis zu 80 Prozent des Kreditbetrages absichern und die Hausbank somit ein geringeres Risiko zu tragen hat. Damit es soweit kommt, müsst Ihr sie allerdings erst einmal überzeugen, denn sie stellt für Euch den Antrag auf einen Förderkredit.

Solche Kredite haben außerdem den Vorteil, dass die Laufzeit in der Regel länger und der Zins (aktuell effektiv 2,07 Prozent p.a.) geringer ausfallen. Somit reduzieren sich die monatlichen Raten. Außerdem werden für die Anfangsmonate meist Tilgungsfreie Zeiträume vereinbart, um den Gründer zu entlasten. Aber in den Genuss dieser Vorteile kommt Ihr nur, wenn das Vorhaben einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erwarten lässt.

Die KfW fördert mit ihrem Startgeld Startups mit bis zu 100.000 Euro. Bei den Förderbanken liegt die Grenze unter Umständen sogar höher. Beispielsweise ist die Investitionsbank Berlin sogar bereit, Gründer mit bis zu 200.000 Euro zu unterstützen. Eine Liste mit allen Förderbanken findet Ihr hier. Welche Förderbank für Euch zuständig ist, hängt dabei von Eurem geplanten Standort ab.

 

Fazit

Ihr habt gesehen, dass der Weg zur Finanzierung durch einen Bankkredit recht aufwendig ist, doch da Ihr um einen soliden Businessplan sowieso nicht umhin kommt, lohnt sich das Zeitinvestment allemal. Gelingt es Euch, damit eine Bürgschaft einzuholen, dann stehen Eure Chancen auf einen Bankkredit schon mal nicht schlecht.

Wichtig ist, dass der Businessplan Hand und Fuß hat und den üblichen Anforderungen genügt. Lasst ihn also unbedingt prüfen bzw. Euch gleich bei der Erstellung professionell helfen. Außerdem solltet Ihr natürlich hervorragend vorbereitet in das Bankgespräch gehen, denn auch Ihr als Gründer bzw. Teil eines Gründerteams seid von entscheidender Bedeutung für den Erfolg Eures Start-ups!