Onlinehändler sind die großen Gewinner der letzten Monate. Die E-Commerce-Umsätze wachsen seit über zehn Jahren konstant. Waren es 2012 mehr als 28 Milliarden Euro, wurden 2021 schon mehr als 100 Milliarden Euro online generiert. Für 2022 rechnen Experten sogar mit einem erneuten Umsatzwachstum. Gute Aussichten, um das eigene erfolgreiche E-Commerce-Business aufzubauen. Diese fünf Tipps zeigen, wie ein guter Shop funktioniert.
1. Kunden mögen es bequem
Wenige Klicks zum großen Einkaufsglück – Kunden mögen es auch online komfortabel und intuitiv. Glasklare Kategoriebeschriftungen, funktionierende Buttons mit der richtigen Weiterleitung, keine Wartezeiten bei der Kaufabwicklung.
Der Onlineshop wird zum digitalen Verkaufserlebnis mit Mehrwertgarantie und ohne Stolperfallen. Schließlich möchte auch niemand im lokalen Geschäft einen Hindernislauf durch im Gang platzierte Verkaufsschilder absolvieren. Selbst an der Kasse atmen viele Kunden bereits genervt durch, wenn die Kartenzahlung aufgrund technischer Probleme etwas länger dauert. Damit Kunden auch im Onlineshop gelungene Einkaufserlebnisse haben, muss er intuitiv aufgebaut sein. Individualität und Konzentration auf das Wichtigste statt Komplexität und Einheitsbrei aus dem Onlineshop-Baukasten sind hier wichtig. Profis helfen beim Erstellen und geben wertvolle Tipps.
2. Artikel, die sofort „Kauf mich“ rufen
Ganz egal, ob Kugelschreiber mit Digitaldruck, Mode, Accessoires, Bücher, Kerzen oder andere Produkte – die richtige Auswahl und Präsentation entscheiden über Verkaufszahlen. Es geht nicht nur um aufgeräumte Kategorien, sondern die Artikel wollen auch ins rechte Licht gerückt und vorgestellt werden. Neben einer guten Bildkomposition mit perfekter Ausleuchtung ist auch die informativ-gelungene Verkaufsbeschreibung essenziell. Hier geht es nicht nur darum, emotionslose Fakten wie Größe oder Farbe aufzuzählen, sondern die emotionale Seite der Kunden anzusprechen. Ziel ist es, beim Lesen Lust den Will-ich-haben-Nerv der Kunden zu treffen. Abhängig von der Zielgruppe darf es gern informativ und charmant-witzig sein, denn Humor ist die beste Verbindung zwischen zwei Parteien und verleiht dem Kaufen eine wohlige Leichtigkeit, an die sich Kunden gern zurückerinnern.
Bloß nicht das, was alle anderen machen
Mittlerweile gibt es Millionen Websites, die sich mit Mode, Accessoires, Design und Co. beschäftigen. Um aus dieser riesigen Masse herauszustechen, müssen sich Onlineshops etwas einfallen lassen. Das beginnt bereits mit der richtigen Produktauswahl. Statt eines üppigen Produkt-Bauchladens sollten erlesene Stücke passgenau zur Zielgruppe verfügbar sein.
Auch das Onlineshop-Design spielt eine wesentliche Rolle. Es darf auffallen, vor allem mit einer positiven User-Experience. Viele Websites kommen aus einem riesigen Baukasten, der häufig für kleines Budget durch namhafte Unternehmen angeboten wird. Der stilvolle Wiedererkennungswert durch eigene Farben, das individuelle Logo oder andere Designhandschriften fehlt hier jedoch völlig. Deshalb lohnt es sich, beim Websitedesign zu investieren und den Shop durch Profis passend zur eigenen Brand-Voice aufbauen zu lassen.
3. Onlineshop ohne Smartphone-Anpassung: So schreckst du deine Kunden garantiert ab
Laut Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. ist Onlineshopping der Zukunftstrend, an dem kein guter Unternehmer vorbeikommt. Unter dem Motto „Always on, everywhere“ kaufen immer mehr Kunden aller Altersklassen bevorzugt online über ihr mobiles Endgerät ein. Deshalb gilt es, den Shop fit für Smartphone und Tablet zu machen. Zur Optimierung gehört nicht nur die technische Umsetzung im Hintergrund, sondern auch die Anpassung von Bildern und Texten auf die geringere Displaygröße.
Sind die Texte zu lang oder die Bilder zu groß, führt das oftmals zu unnötigen langen Wartezeiten beim Abruf. Die Lust auf einen kleinen Einkaufsbummel im Park, beim Bahnfahren oder dem gemütlichen Liegen auf der Couch vergeht damit rasch. Um Kunden nicht schon unnötigerweise vorab zu verschrecken, sollte der Shop stets für die Web- und mobile Anwendung ausgelegt sein.
4. Den Shop in den Suchmaschinen sichtbar machen: SEO und SEA sind unverzichtbar
Viele Kunden nutzen Suchmaschinen wie Google, um sich bei der Shopauswahl inspirieren zu lassen. Dafür werden nach der Suchbegriffseingabe Tausende Websites durchsucht und präsentiert. Wer hier ganz oben steht, bekommt deutlich mehr Aufmerksamkeit durch die Suchenden und kann den Traffic auf seiner Seite leichter erhöhen. Um jedoch erst einmal in der Poleposition der Suchergebnisse aufzutauchen, ist cleveres Eigenmarketing im Hintergrund, die Suchmaschinenoptimierung, gefragt. SEA und SEO sind wichtige Komponenten, die in jedem guten E-Commerce-Leitfaden zu finden sind.
Bei der Texterstellung zu den einzelnen Artikeln oder Blogbeiträgen geht es darum, möglichst viel Mehrwert gespickt mit SEO-relevanten Wörtern zu kombinieren. Google passt seinen Algorithmus in regelmäßigen Abständen an, sodass bei der Suche und Websitebewertung Erfolgsfaktoren immer wieder anders gewichtet werden. Eins hat sich jedoch bei all den letzten Algorithmusanpassungen durchgesetzt: guter Content mit Mehrwert. So ist es möglich, angebotene Produkte in eigenen Blogartikel näher zu erklären, ihre Vorzüge herauszustellen. Auch Kundenstimmen lassen sich hier wunderbar integrieren, denn sie wirken zusätzlich vertrauensfördernd.
5. Rasche Lieferung und unkomplizierte Zahlung machen Kunden glücklich
Haben sich Kunden mit dem Kauf der Produkte belohnt, sind sie voller Vorfreude. Nun sollte auch der Rest, die Zahlungsabwicklung und Lieferung, unkompliziert funktionieren. Erfolgreiche Onlineshops arbeiten von Beginn an mit cleveren Logistikprozessen und renommierten Zahlungsdienstleistern. PayPal, Kreditkarte oder Banküberweisungen gehören zu den beliebtesten Zahlungsoptionen in Deutschland. Sie sollten unbedingt im Onlineshop vorhanden sein. Bei der Transaktionsabwicklung fallen jedoch durch die Dienstleistungspartner Zusatzkosten an. Diese müssen für einen langen Geschäftserfolg im Produktpreis kalkuliert werden.
Ein weiteres Puzzleteil zum Erfolg ist ein smarter Logistikprozess. Kunden sollten Informationen darüber halten, wo sich ihre Ware gerade befindet und dies auf Wunsch selbst verfolgen können. Angegebene Lieferzeiten im Shop sollten eingehalten werden. Häufig wird das Retourenmanagement beim E-Commerce-Aufbau vergessen. Doch auch mit Kritik und Rücksendungen können erfolgreiche Shopbetreiber umgehen. Sie entwickeln eigene Workflows für Retouren und Beschwerdemanagement, sodass sich Kunden stets gut aufgehoben fühlen.
Ist der gesamte Kaufprozess positiv verlaufen, behalten Kunden das in Erinnerung, machen es jedoch kaum (beispielsweise durch eine persönliche Bewertung auf der Website) öffentlich. Völlig anders hingegen sieht es mit negativen Erfahrungen aus. Fühlen sich Kunden etwa durch zu späte Umstellung oder Retouren ungerecht behandelt, äußern sie ihren Unmut häufig in der Ich-möchte-andere-Waren-Manier als Kommentar auf der Website bzw. einer negativen Bewertung. Für den Erfolg des Onlineshops können viele öffentliche Feedbacks dieser Art zum echten Kundenschreck werden. Deshalb sollte auch die Nachbereitung nach dem Kauf kundenfreundlich und lösungsorientiert gestaltet sein.