Du willst dich selbstständig machen, weißt aber nicht wie? Schritt für Schritt. Abhängig von der privaten, beruflichen und finanziellen Situation solltest du einiges beachten. Ausgehend von verschiedenen Gründungssituationen werde ich Aspekte ansprechen die du bei der Gründung eines Unternehmens beachten solltest.
Eine kleine Hilfe für jeden, der den Wunsch hat, ein Unternehmen zu gründen und damit durchzustarten. In diesem Artikel zeige ich dir, worauf du achten solltest, wenn du dich in die Selbstständigkeit wagst, ausgehend von der Situation, in der du dich befindest. Fangen wir an!
Wie mache ich mich selbstständig?
Prinzipiell kann jeder ein Existenzgründer werden. und sich selbstständig machen. Hat man den Entschluss gefasst sein eigenes Unternehmen aufzubauen, brauch man als Grundlage eine Geschäftsidee: Welches Produkt beziehungsweise welche Dienstleistung will ich auf den Markt bringen? Wichtig ist vor allem auch, sich darüber Gedanken zu machen was das Besondere an deinem Unternehmen sein soll. Was kann ich bieten, was andere Unternehmen nicht bieten können? Wie kann ich mich von ähnlichen Unternehmen abheben?
Natürlich ist der Start in die Selbstständigkeit unter anderem davon abhängig in welcher Situation du dich derzeit befindest. Beispielsweise sind folgende Punkte für den Aufbau eines eigenen Geschäfts vorteilhaft:
- Ausreichend Eigenkapital um finanziell unabhängig und flexibel zu sein
- Eine kreative Geschäftsidee, für die eine bestimmte Zielgruppe existiert
- Ein disziplinierter und organisierter Arbeitsstil
- Erfahrungen in der Unternehmensleitung und Erstellen eines Businessplans
- Und letztlich der Wille, etwas Eigenes aufzubauen und durchzuhalten
Diese Punkte sind hilfreich bei der Gründung, jedoch nicht zwingend erforderlich. Beispielsweise kann eine Gründung je nach Situation auch ohne Eigenkapital erfolgreiche Wege einschlagen. Selbststfinanzierung oder Crowdfunding sind noch zwei weitere Alternativen.
Warum sollte ich mich selbstständig machen?
Es gibt viele Gründe, warum man sich dazu entscheidet ein eigenes Unternehmen zu Gründen. Ein Grund ist natürlich eine zündende Geschäftsidee, die in die Tat umgesetzt werden will. Hast du eine Marktlücke entdeckt, kann die Gründung ein sinnvoller Schritt in das Unternehmertum sein. Suchst du eventuell Herausforderungen und möchtest deine eigenen Projekte und Kunden haben, sprich, deine berufliche Laufbahn selbst in die Hand nehmen?
Die Gründung eines Unternehmens bringt all das mit sich. Auch wenn die Gründe individuell verschieden sind, eins haben alle Gründer gemein: Nicht an einen Arbeitgeber gebunden zu sein, sondern autonom zu arbeiten und selbstständige Entscheidungen treffen zu können. Auch ist der Schritt sich selbstständig zu machen zwar zeitaufwendig, jedoch auch befreiend.
Bist du beispielsweise arbeitslos oder unzufrieden mit deinem Arbeitsplatz kann die Gründung eines Unternehmens eine interessante Herausforderung sein, bei der du dich selbst verwirklichst und über Arbeitsweise, Projekte und Organisation selbst bestimmen kannst.
Gründungssituationen
Ausgehend von der Situation in der du dich befindest, gibt es verschiedene Möglichkeiten sich selbstständig zu machen. Gründer befinden sich prinzipiell in einer der 4 verschiedenen Situationen:
- Selbstständigkeit aus Arbeitslosigkeit
- Selbstständigkeit aus Studium
- Nebenberufliche Selbstständigkeit
- Selbstständigkeit aus bestehender Beschäftigung
Selbstständig machen aus der Arbeitslosigkeit
Ca. 20% der Gründungen von Selbstständigen entstehen aus der Arbeitslosigkeit heraus. Ein Unternehmen zu gründen erscheint oftmals als gute Option aus der Arbeitslosigkeit heraus zu kommen. Dazu kommt, dass du als Nachfolgeprogramm zur „ICH-AG“ einen staatlichen Gründerzuschuss bei der Agentur für Arbeit beantragen kannst. Voraussetzung dafür sind bestimmte Fähigkeiten und Vorkenntnisse, die man belegen muss. Erfüllt man diese Voraussetzungen, die durch eine fachkundige Stelle überprüft werden, ist man begünstigt, einen Gründerzuschuss zu erhalten.
Selbstständigkeit aus Studium
Ist man dabei, sein Studium zu beenden und sich nach dem Abschluss selbstständig zu machen, gibt es verschiedene Förderprogramme und Initiativen, die Absolventen finanziell unterstützen. Eine der bundesweit zur Verfügung stehenden Unterstützungen ist das EXIST-Gründerstipendium. Junge Unternehmer können mit bis zu 3.000€ im Monat unterstützt werden. Der Zeitraum beträgt maximal ein Jahr. Oftmals bieten auch Universitäten für potenzielle Gründer Coachings und Netzwerke zum Austausch und zur Weiterbildung an.
Nebenberuflich selbstständig machen
Möchte man sich nebenberuflich selbstständig machen, ist die finanzielle Sicherheit ein großer Vorteil, den Gründer nicht oft haben. Wer den Biss in den sauren Apfel etwas mildern und sich nicht in die Selbstständigkeit „stürzen“ will, ist mit dieser Möglichkeit finanziell abgesichert. Die Gründerphase kann so auch als Test angesehen werden – setzt sich mein Produkt oder Dienstleistung auf dem Markt durch? Komme ich als Gründer in meinem Unternehmen zurecht? Ist dies nicht der Fall, ist man gesichert und steht nicht ohne Perspektive dar.
Aus bestehender Beschäftigung selbstständig machen
Wer in Vollzeit arbeitet hat keine Zeit, neben dem aktuellen Job ein Geschäft aufzubauen. Darum ist der Sprung vom festen Arbeitsalltag in die Gründerphase sehr groß und Risiko behaftet. Der Entschluss, seine Geschäftsidee zu verwirklichen und sich selbstständig zu machen, sollte also vor der Kündigung genau überdacht werden. Festangestellte unterschätzen meist den bürokratischen Aufwand den eine Gründung mit sich bringt.
Darum solltest du dich vorerst beraten lassen und mögliche Coachings besuchen um sich für den Start in die Selbstständigkeit zu wappnen. Außerdem ist Eigenkapital oder Investoren die dein Unternehmen finanziell unterstützen können ein hilfreicher Aspekt in der Gründungsphase.
Selbstständig machen: Der Businessplan
Egal, in welcher Situation du dich befindest: Willst du dich selbstständig machen und mit deinen Unternehmen Erfolg haben, ist es unumgänglich einen detaillierten Businessplan auszuarbeiten. Dieser ist Visitenkarte, Leitfaden und Geschäftsplan zugleich, an dem du dich orientieren kannst.
Durch sorgfältige Planung und Organisation deines neu gegründeten Unternehmens kannst du Risiken und Chancen leichter erkennen. Der Businessplan enthält alle wichtigen Details zu deinem Unternehmen, von der Geschäftsidee über die Markt– und Wettbewerbsanalyse bis zum Finanzplan. Für potenzielle Investoren ist dein Businessplan das Aushängeschild deiner Firma.
Selbstständig in der Gastronomie
Viele Menschen spielen mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen. Klingt auch für Dich der Gedanke an eine eigene Bar, Restaurant oder Café reizvoll? Doch wer in der Gastronomie Erfolg haben will, muss bereits in der Gründungsphase einige grundlegende Dinge beachten. Folgende Tipps und Ratschläge sollen Dich bei Deinem Weg in die gastronomische Selbstständigkeit unterstützen:
1. Tipp: Am Anfang steht die Geschäftsidee
Der Wille ein Lokal zu eröffnen reicht allein nicht aus, um in der Gastronomie Fuß zu fassen. Heutzutage hat nur derjenige Erfolg, der eine konkrete Geschäftsidee und das dafür notwendige Konzept hat. Dabei sollten zunächst folgende Fragen beantwortet werden:
- Welche Art von Geschäft willst Du eröffnen (Café, Restaurant, Diskothek)?
- Welche Kunden willst Du ansprechen (Gemischtes Publikum oder doch eher Jugendliche)?
- Gibt es bereits ein Konkurrenzunternehmen ?
- Was unterscheidet Dich von der Konkurrenz?
HINWEIS: Deine Chancen sich in der Gastronomie-Szene zu etablieren erhöhen sich mit einem sogenannten Alleinstellungsmerkmal erheblich. Das bedeutet, dass ein Lokal, das etwas Neues anbietet erfolgreich sein wird, sofern damit das Interesse der Kunden geweckt wird. Dabei spielen die jeweiligen Trends beziehungsweise der Zeitgeist eine entscheidende Rolle.
2. Tipp: Die Lage des Lokals ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
Ein Lokal kann in der Regel nur dann den gewünschten Erfolg erzielen, wenn die Lage stimmt. Dabei kann entscheidend sein, ob es sich um eine Lokalität handelt, die auf Laufkundschaft angewiesen ist, wie es zum Beispiel bei Imbissbuden und Cafés meist der Fall ist.
Hier empfiehlt sich ein Lokal zu suchen, das möglichst zentral in einer Stadt mit vielen Menschen liegt. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass sich in der Nähe möglichst kein Konkurrenzgeschäft befindet. Das Motto: “Konkurrenz belebt das Geschäft.” könnte sich insbesondere in der Gründungsphase als Schwierigkeit erweisen.
HINWEIS: Es gibt Experten, die eine Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellen. Auf diese Weise kann schon im Vorfeld ermittelt werden, welche Erfolgsaussichten für das zu gründende Unternehmen voraussichtlich bestehen. Eine Investition, die sich auf jeden Fall lohnt.
3. Tipp: Branchenspezifische Beratung ist das Rüstzeug der Selbstständigkeit
Insbesondere wer bisher noch nichts mit der Gastronomie zu tun gehabt hat, sollte eine branchenspezifische Gründerberatung aufsuchen. Auch wenn Du bereits als Servicekraft gearbeitet hast, bedeutet das nicht, dass Du damit das Rüstzeug für ein eigenes Lokal hast. Ein Lokal zu leiten heißt bedeutend mehr als Kunden zu bedienen. Wer einen Gastronomiebetrieb besitzt, muss sich auch in Dingen wie Buchführung, Preiskalkulation, Mitarbeiterführung und betriebswirtschaftliche Grundlagen auskennen.
HINWEIS: In der Gastronomie gibt es Unternehmen wie Gasoni die vor allem bei der Gründung eines Lokals mit Erfahrung und Fachkenntnis gerne behilflich sind.
4. Tipp: Rechtliche Voraussetzungen beachten
Für einen Gastronomiebetrieb wird keine besondere Ausbildung benötigt. Im Prinzip kann jeder in Deutschland ein Lokal eröffnen. Dennoch sind einige rechtliche Voraussetzungen zu beachten:
1. Gaststättenerlaubnis (Konzession) Gibt es beim Gewerbe- und Ordnungsamt
2. Gesundheitszeugnis
3. Ausschankgenehmigung
Fazit
Es ist heutzutage sicherlich nicht einfach ein Lokal zu eröffnen, denn die Konkurrenz ist groß. Dennoch hat auch heute noch jeder die Chance sich in der Gastronomie zu etablieren, wenn die Geschäftsidee stimmt und der Businessplan ausgereift ist.