Ohne ein Geschäftskonto geht es nicht. Die Vorteile eines Geschäftskontos wiegen die Nachteile bei Weitem auf. Du hast kaum etwas zu verlieren und gleichzeitig viel zu gewinnen. Warum ich das glaube und auch Dir dazu raten würde, Deine Gründung mit der Gründung eines Geschäftskontos zu verbinden, erfährst Du in diesem Artikel. Am Ende des Artikels habe ich für Dich noch einen Geschäftskontovergleich eingefügt, dann kannst Du Dir gleich einen Überblick über die interessantesten Angebote auf dem Markt verschaffen.
Geschäftskonto – was ist damit gemeint?
Das Geschäftskonto ist ein Konto, welches ausschließlich für Deine unternehmerische Tätigkeit verwendet wird. Alle Geldbewegungen hast Du mit diesem Konto quasi an einem Fleck übersichtlich versammelt. Es handelt sich dabei um ein Konto, das Du Dir in Deiner Gründungsphase zulegen solltest. Das Ergebnis von der Führung eines Geschäftskontos ist also: dass Du auf diesem Konto alle unternehmerischen Einkünfte und Ausgaben beisammen hast, welche durch dieses neue/weitere Konto strikt von Deinen privaten Finanzen (z. B. Deinem normalen, privat genutzten Girokonto) getrennt sind.
Brauche ich wirklich ein Geschäftskonto?
Es gibt zwei große Pluspunkte, die für ein Geschäftskonto sprechen. Der erste ist, dass die Buchführung erleichtert wird. Der zweite ist, dass Dir das Konto ein wesentlich übersichtlicheres Wirtschaften beschert.
Grund 1 – Buchhaltung
Auch wenn sie von (wahrscheinlich) niemandem geliebt wird, gehört die Buchhaltung notwendigerweise zu Deinem Business dazu. Damit Du Dir das Leben nicht unnötig schwer machst, bietet Dir die Verwendung eines separaten Kotos, eine vereinfachte und zugänglichere Ausgangslage, in Bezug auf die Buchhaltung, dar. Darüber hinaus gibt es z. B. für diverse Geschäftsunterlagen Aufbewahrungsfristen. So musst Du Kontoauszüge 10 Jahre lang aufheben. Wenn Du jetzt aber ein Geschäftskonto führst, musst Du nicht mehr alle Deine Bankauszüge aufheben, sondern nur diejenigen, die das Geschäftskonto betreffen. Dies bedeutet schon einmal wesentlich weniger Zettelwirtschaft!
Grund 2 – Übersichtlichkeit
Der zweite Punkt (verbesserte Übersichtlichkeit) sollte jedoch auch nicht unterschätzt werden. Durch ein reines GK siehst Du viel einfacher wie es Deinem Unternehmen momentan geht. Du hast alles auf einen Blick vor Dir und musst nicht erst Deine privaten Mittel etc. herausrechnen, um Deinen aktuellen Finanzstand einsehen zu können. Somit siehst Du auch gleich, ob genügend Geld zur Deckung der anstehenden Ausgaben bzw. finanziellen Verpflichtungen vorhanden ist. Ebenso wird aber auch leichter ersichtlich, ob benötigtes Geld für Investitionen oder Ähnliches da ist.
Zusätzliche Kosten
Der einzige mögliche Nachteil, den Geschäftskonten mit sich bringen können, ist die Verursachung von zusätzlichen Kosten. Häufig werden bei Geschäftskonten Gebühren verlangt, was eine zusätzliche finanzielle Mehrbelastung darstellen würde. Dies gilt jedoch nicht für alle Banken. Wie Du in unserem Kontovergleich nachvollziehen kannst, gib es sogar einige kostenlose Geschäftskonten.
Wenn, aus welchen Gründen auch immer, ein kostenloses Geschäftskonto für Dich nicht infrage kommt, musst Du selbst abwägen, welches das Richtige für Dich ist. Gegebenenfalls lohnt sich ein Geschäftskonto, trotz der Mehrkosten, dennoch. Ganz einfach, wenn z. B. die entstehenden Mehrkosten sehr gering sind und Du feststellst, dass der durch ein solches Konto generierte Mehrwert, die Kosten bei weitem übersteigt!
Meine Antwort fällt eindeutig aus: bis auf Ausnahmefälle, kann ich Dir ein Geschäftskonto ausdrücklich empfehlen!
Ein Konto, das Deinen Bedürfnissen gerecht wird
Du hast grundsätzlich die Wahl zwischen zwei Alternative, wenn Du Dich für ein Geschäftskonto entscheidest.
- Ein Konto bei einer Filialbank
- Ein Konto bei einer Online-Bank
Ein Filialbankkonto ist dann das Richtige für Dich, wenn Du eine Filiale und damit auf regelmäßige Bareinzahlungen/-auszahlungen angewiesen bist. Wenn Du z. B. den neuen, erfolgreichen Saftladen Deiner Stadt planst, liegt die Wahl einer Filialbank vermutlich näher.
Ein Online-Bankkonto ist dann das Richtige für Dich, wenn Dein Zahlungsverkehr nahezu ausschließlich online abgewickelt werden kann. Wenn Du z. B. dein Produkt oder Deine Dienstleistung über das Netz vertreibst und somit auch der gesamte Zahlungsverkehr online abläuft, dann hast Du von einer Filialbank vermutlich kaum einen relevanten Mehrwert zu erwarten.
Sobald Du weißt, ob es eine Filialbank oder eine Online-Bank sein soll, kannst Du Dich an den Vergleich der verschiedenen Angebote machen. Du solltest darauf achten, dass Du eine Bank mit dem bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis fürstar Dich findest. Sollte es eine Bank werden, die kein kostenloses Geschäftskonto anbietet, dann achte unbedingt auf die anfallenden Kosten (z. B. Grundpreis/Buchungskosten etc.) und überlege Dir, wie hoch bei Deinem Business die entstehenden Kosten ungefähr werden würden. Dann kannst Du abschätzen, welche Kosten entstehen und sie gegen den entstehenden Nutzen abwägen. Als Faustregel gilt, dass Du die insgesamt günstigste Bank wählen solltest, die alles kann, was Du brauchst und dementsprechend im besten Fall ein kostenloses Geschäftskonto.
Beachte:
Kostenfreie Geschäftskonten wirst Du vermutlich nur unter den Vertretern der Online-Banken finden.
Raketentipp:
Du kannst auch bei Deiner aktuellen Bank einmal eine Anfrage stellen, zu welchen Konditionen sie Dir ein Geschäftskonto zur Verfügung stellen würde. Diese Angaben kannst Du dann wiederum bei Deinem Vergleich der verschiedenen Angebote (von/mit anderen Banken) berücksichtigen.
Wer muss ein Geschäftskonto führen?
Nur bei Kapitalgesellschaften ist ein Geschäftskonto Pflicht! Unter den Begriff Kapitalgesellschaften werden unter anderem folgende Rechtsformen gefasst:
- GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung)
- KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien)
- AG (Aktiengesellschaft)
Wenn dies nicht auf Dich zutrifft, dann ist es Dir rechtlich völlig freigestellt, ein Geschäftskonto zu führen oder nicht. Es sind also nur die größeren Player im Game dazu verpflichtet ein Geschäftskonto zu führen. Deswegen kann die Gewöhnung an ein Geschäftskonto nicht schaden, da Du ja noch weiter noch oben kommen willst, auch wenn Du es jetzt noch nicht bist.
Privatkonto als Geschäftskonto?
Du würdest gerne ein privates Girokonto für Deine beruflichen Angelegenheiten nutzen? Daraus wird leider (vermutlich) nichts. Banken bieten ihre häufig kostengünstigeren Girokonten für Privatkunden eben nur Privatkunden an und verbieten eine geschäftliche Nutzung. Dies wird häufig in den AGBs verboten (also z. B. ein Privatkonto eigens für die Geschäfte zu eröffnen und ausschließlich dafür zu nutzen). Banken bieten ihre normalen Konten nur Privatpersonen an bzw. stellen sie diesen zur Verfügung.
Gerade in der Gründungsphase oder kurz danach kann es vorkommen, dass Du Dein privates Konto auch für Deine geschäftlichen Tätigkeiten verwendest. Dies ist den Banken jedoch ein Dorn im Auge und verstößt meist auch gegen deren Auflagen für Privatkunden. In der Regel wird dies dennoch von ihnen bis zu einem gewissen Grad toleriert. Es kann jedoch jederzeit zu einer Kündigung kommen, wenn Banken eine geschäftliche Nutzung eines eigentlich nicht geschäftlichen Kontos vermuten. Um jedoch die Vorteile der Geschäftskontenführungen zu erlangen und gleichzeitig nicht in den Konflikt mit seiner eigenen Bank zu kommen, empfiehlt sich eben die Eröffnung eines extra dafür geschaffenen Geschäftskontos.
Wie eröffne ich ein GK?
Du brauchst verschiedene Unterlagen für die Konto-Eröffnung:
- Die benötigten, vollständig ausgefüllten Anträge und Formulare Deiner Wunsch-Bank
- Als Freiberufler deine Steuernummer
- Als Gewerbetreibender deine Gewerbeanmeldung
- Eigentlich immer Deinen Personalausweis
Deine Wunsch-Bank wird Dir aber auch tatkräftig zur Seite stehen und Dir alle benötigten Informationen mitteilen, im Zweifelsfall oder bei Unklarheiten einfach noch einmal nachfragen! Banken beißen (meistens) nicht.
Bei Online-Banken füllst Du im Normalfall einen Antrag online aus und daraufhin musst Du Dich dann noch einmal bei der Post blicken lassen, um Deine Identität zu bestätigen (Das sogenannte Postident-Verfahren). Manche Online-Banken bieten mittlerweile sogar eine Identifikation per Video-Chat an und dadurch sparst Du nicht nur viel Zeit sondern auch ein paar Wege!
Wofür verwende ich mein GK?
Diese Frage ist schnell beantwortet: Für alles was mit Deinem Business zu tun hat. Jegliche Geld Ein- und Ausgänge laufen über dieses Konto. Von A wie Arbeitsmaterial – über M wie Miete – bis Z wie Zollkosten.
Was muss ich beim Abschluss beachten?
6-Punkte-Checkliste:
- Habe ich ermittelt, was mein zukünftiges Konto können muss?
- Passt das Konto bzw. die Bank zu mir? (vgl. Online-Bank vs. Filialbank)
- Habe ich verschiedene Konditionen von Banken miteinander verglichen und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis gewählt?
- Habe ich überprüft, ob vielleicht sogar ein kostenloses Geschäftskonto für mich verfügbar ist und damit infrage kommt?
- Stehen mir alle von der Bank benötigten Unterlagen zur Verfügung?
- Habe ich zur Sicherheit die AGBs der Bank gelesen, um nicht in versteckte Kosten hineinzulaufen?
Wenn Du diese Checkliste beachtest, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen!
Zusammengefasst
Wie Du gesehen hast, lohnt es sich ein Geschäftskonto zu führen. Ich würde Dir also raten, zeitgleich mit Deiner Business-Gründung, ein Geschäftskonto zu eröffnen. Wenn Du jedoch schon ein laufendes Business hast und noch kein derartiges Konto besitzt, solltest Du Dir besser eines zulegen. Aus dem einfachen Grund, dass es Dir langfristig viel Zeit und Ärger ersparen wird! Gleichzeitig bringt es nahezu keine Nachteile mit sich, wenn Du Dich für ein kostengünstiges Konto entscheidest und quasi keine Nachteile, wenn es ein kostenloses Geschäftskonto wird.