Pixelwerker - Werbeagentur in Kassel

Finanzplan erstellen – Das solltest du dabei beachten

Im Folgenden erkläre ich Dir, was ein Finanzplan ist, warum du ihn als Gründer benötigst und was für Inhalte Dein Finanzplan benötigt.  Der Finanzplan stellt eines der zentralen Kapitel in deinem Business-Plan dar und ist auf dem Weg zur eigenen Unternehmensgründung absolut unverzichtbar. Er stellt die finanziellen Zahlen deiner Unternehmens-Planung und -Entwicklung dar und gibt Dir somit auch ...

Autor Christoph Gärtner
von Christoph Gärtner
16. August 2017

Im Folgenden erkläre ich Dir, was ein Finanzplan ist, warum du ihn als Gründer benötigst und was für Inhalte Dein Finanzplan benötigt.  Der Finanzplan stellt eines der zentralen Kapitel in deinem Business-Plan dar und ist auf dem Weg zur eigenen Unternehmensgründung absolut unverzichtbar. Er stellt die finanziellen Zahlen deiner Unternehmens-Planung und -Entwicklung dar und gibt Dir somit auch die Antwort darauf ob sich das eigene Startup-Vorhaben rechnet.

Außerdem gibt er Dir Aufschluss darüber, wie viel Geld in der Anfangsphase investiert werden muss. Woraus sich ableiten lässt, ob eine Finanzierungshilfe sinnvoll oder sogar notwendig ist. Im Finanzplan vereinen und vervollständigen sich alle bisherigen und benötigten finanziellen Rechnungen und Schätzungen.

Was beinhaltet der Finanzplan?

Im Wesentlichen besteht ein grundlegender Finanzplan aus folgenden Punkten (am Ende des Artikels findest du dann nochmal einen beispielhaften Musterfinanzplan):

  • Übersicht der Gründungskosten: Welche Gesamtsumme muss für die eigentliche Gründung aufgewendet werden und wie ergibt sich diese?
  • Übersicht der Investitionskosten: Für was wird das Geld investiert und in welcher Höhe? (zur Erläuterung der Investitionskosten siehe weiter unten)
  • Finanzierungsplanung: Woher kommen die Gelder für die Gründungskosten? Und in welcher Höhe? Zu welchen Teilen stammt das Kapital aus eigenen Privatbeständen, zu welchen Teilen aus Krediten oder Gründer-Förderungen?
  • Liquiditätsplan: Wie sicher ist dein Vorhaben finanziell?
  • Rentabilitätsrechnung/Rentabilitätsvorschau: Rechnet sich dein Vorhaben und in welchem Maße?

 

Angemerkt sei hier allerdings, dass wenn Banken von dir verlangen, einen Liquiditätsplan zu erstellen (welcher dann den ungefähren Zeitpunkt festsetzt an dem dein Kredit zurückgezahlt werden kann, bzw. muss), Du bei diesem natürlich zu deinen Gunsten kalkulieren solltest.

Was heißt: Die Gewinne sollten eher später als eigentlich erwartet angesetzt werden. Eventuell kann auch eine Planbilanz von Dir gefordert werden. Dein Finanzplan sollte in jedem Fall einige Jahre im Voraus planen, je nach Geschäftsmodell und Vorhaben schwankt jedoch der Umfang an Vorausplanung der für vernünftig erachtet werden kann. Wenn Banken, das Arbeitsamt, oder Ähnliche einen Finanzplan von Dir verlangen, solltest Du dich am besten noch einmal an derselben Stelle über den Umfang erkundigen.

Siehe auch
Handelsspanne verstehen und berechnen - So kalkulierst du deine Preise

Gründungskosten

Unter Gründungskosten versteht man alle Kosten die nötig sind um die Ausgründung deines Unternehmens zu finanzieren. Das heißt hier runter fällt wirklich alles was Du zur eigentlichen Gründung deines eigenen Start-ups benötigst.

Das können z.B. Ausgaben sein die zur Anmeldung der Firma anfallen, aber auch Möbel die für dein Büro brauchst. Eine gründliche und lückenlose Ermittlung der Gründungskosten macht für Start-ups aber nicht nur Sinn um zu ermitteln, ob das eigene Vorhaben durchführbar ist und sich rechnet.

Denn zusätzlich dazu kannst Du  später deine gesamten Gründungskosten von der Steuer als „Betriebskosten“ absetzen

Unbedingt sinnvoll ist es bei den Gründungskosten wenigstens zwischen Investitions- und „normalen“ Gründungskosten zu unterscheiden. Dies ist für die spätere Buchhaltung und Steuererklärung wichtig, da die Investitionskosten meist über längere Zeiträume abgeschrieben werden.

Unter normalen Gründungskosten fallen in diesem Sinne alle Kosten die für Bürokratie, Fortbildungen, Marktstudien, usw. anfallen. Investitionen hingegen sind Kosten, die gezielt Dinge finanzieren die für die eigentliche Produktion oder Dienstleistung unmittelbar notwendig und somit unverzichtbar erscheinen, wie z.B. eine Verpackungsmaschine für einen angehenden Süßigkeiten-Produzenten.

 

Als Übersicht haben wir hier für dich einige beispielhafte Gründungskosten zusammengestellt:

Administrative und bürokratische Kosten:

Produktionsspezifische Kosten und Investitionskosten:

  • Rohstoffkosten,
  • sonstige Materialkosten,
  • Kosten für Produktentwicklung und Design,
  • Anschaffungs- und Einrichtungskosten Produktionsmaschinen, usw.
Siehe auch
4 Gründe warum Werbegeschenke eine gute Werbemaßnahme sind

Vermarktungskosten:

Geschäftsausstattung und Bürokosten:

 

Nicht alle diese Beispielkosten müssen bei der Gründung deines Unternehmens zwangsläufig anfallen. Beachte bei der Aufstellung deiner Gründungskosten trotzdem, dass einige von ihnen in späteren Teilen des Finanzplans erneut auftauchen, wie z.B. die Miet- oder Investitionskosten.

Um dein Verständnis für die Gründungskosten zu vertiefen präsentieren wir dir an dieser Stelle noch einmal ein kurzes Textbeispiel.

Max Mustermann möchte ein Unternehmen gründen, dass sich auf das Anfertigen individueller Schuhe spezialisiert hat. Der Vertrieb soll hierbei vor allem über das Internet stattfinden. Da er zusammen mit einem Geschäftspartner eine OHG (Offene Handelsgesellschaft) anmeldet ist kein Mindestkapital erforderlich.

Für die Einrichtung von Büro und Werkstatt werden 2.000€ investiert, für die nötigen Nähmaschinen 4.000€, für vorherige Beratungen und Maklerkosten 1.400€ und für Miete 1.600€. Außerdem müssen für die nötigen Produktionsmaterialien 1.000€ aufgewendet werden, sowie etwa 500€ für Stromkosten einkalkuliert werden.

 

Damit betragen die Gesamtgründungskosten von Max Mustermanns eigener OHG 10.500€, wovon 4.000€ die bereits erwähnten „Investitionskosten“ darstellen.  

 

Rentabilitätsrechnung

Die Rentabilitätsrechnung stellt einen der wichtigsten Bereiche deines Finanzplans dar. Sie soll helfen grundlegende Fragen zu beantworten, wie die Frage danach, wie viel Geld dein Unternehmen einnehmen muss, um seine Kosten zu decken und wie profitabel das Unternehmen in Zukunft sein kann.

Es ist wichtig, dass du diesen Teil des Finanzplans auch ermittelst, um zu schauen, ob sich deine Unternehmung rentiert. Außerdem kannst du mit der Rentabilitätsrechnung möglichen Investoren und Geldgebern Einsicht in deinen angepeilten Profit zu geben.

Wie errechnet man die Rentabilität?

Für den Anfang deiner Rentabilitätsrechnung musst du zunächst die sogenannten Deckungsbeiträge errechnen.

Siehe auch
Dropshipping – Welche Vor- & Nachteile es hat und worauf Du achten musst

Der Deckungsbeitrag I. stellt dar wie viel du theoretisch pro Produkt verdienst. Um ihn zu ermitteln musst du alle Kosten die direkt bei der Produktion deines Produkts oder beim Ausführen deiner Dienstleistung pro Einheit anfallen zusammenstellen und addieren.

Zu diesen Kosten zählen z.B. Personalkosten, Stromkosten und Materialeinkauf. Die zusammengestellten Kosten ziehst du vom Verkaufspreis ab und erhältst als Ergebnis den Deckungsbeitrag I.

Den Deckungsbeitrag II. berechnet man in dem man die unmittelbaren Vertriebskosten (Verpackungen, Versand, Provisionen/Vertriebsgehälter, usw.) pro Einheit vom Deckungsbetrag II. abzieht.

Beide Deckungsbeiträge sollten natürlich „positiv““ sein, also nicht in den Minusbereich absacken. Auf eine gesamte Zeitspanne gerechnet (wie Jahr/Monat) sollte der Deckungsbeitrag II. möglichst alle sonstigen Kosten (z.B. Mieten, Gehälter die nicht direkt mit Produktion und Vertrieb zusammenhängen, Abschreibungen, Finanzierungskosten, usw.) decken. Auf Basis des Deckungsbeitrags II. kannst Du nun auch fast alle weiteren notwendigen Zahlen berechnen.

Wenn Du nun deine gesamten Fixkosten durch den Deckungsbeitrag II. rechnest erhältst du deine Gewinnschwelle. Die Gewinnschwelle gibt an, wie viele Einheiten deines Produkts oder Dienstleistung Du mindestens verkaufen musst, am alle Kosten zu decken.

Im letzten Schritt ist eine realistische Absatzeinschätzung deinerseits gefragt. Plane hier möglichst detailliert und beachte das du einige Jahre im Voraus planen solltest. Versuche z.B. mögliche Saisonschwankungen möglichst genau einzubeziehen (mögliche Rohstoffknappheiten, Weihnachtsgeschäft, mögliche Preissteigerungen von Materialien, usw.)

Wenn du nun die von dir geschätzte Absatzmenge (pro Jahr/Monat) mit dem Deckungsbeitrag II. multiplizierst, erhältst du deinen Umsatz. Wenn du von diesem wiederrum alle weiteren, bzw. übrig gebliebenen, Kosten (auch hier wieder pro Jahr/Monat), abziehst erhältst du deinen kalkulierten Gewinn.

 

Finanzplan-Inhalt kurz & knapp

  • Deckblatt und Inhaltsverzeichnis
  • Übersicht der Gründungskosten
  • Übersicht zu den Investitionskosten
  • Finanzierungsplanung (sofern sinnvoll oder notwendig)
  • Gewinn/Verlust-Kalkulation
  • Rentabilitätsrechnung
  • Anlage: Übersicht über die Geschäftsausstattung
  • Anlage: Übersicht über Fixkosten (sowie periodisch-auftretende variable Kosten)

Weitere interessante Artikel

Schreibe einen Kommentar:

Vereinbaren Sie jetzt Ihre
unverbindliche Erstberatung

Rufen Sie jetzt an & vereinbaren
Sie Ihren persönlichen Termin!

0561 - 850 194 76
Jetzt Kontakt aufnehmen!
Franziska Specht-Guenther
Franziska Specht-Günther

Agenturleitung & Marketing-Rockstar

"Ich freue mich darauf Sie und Ihr Projekt bei einer Tasse Kaffee kennenzulernen".

Oder schreiben Sie uns jetzt eine Nachricht:

Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, unter der wir Sie kontaktieren können.

Sagen Sie uns worum es geht und für welche Themen Sie sich interessieren.

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.